Im Jahr 2009 wurde das Radverkehrsprojekt in Zusammenarbeit mit BürgerInnen und VertreterInnen von Interessensgruppen wie Behörden, des Lauf Treffs Bruchköbel, SchülerInnen des Lichtenberg Oberstufengymnasiums und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit dem Ziel durchgeführt, die Bedingungen für den Radverkehr in Bruchköbel zu verbessern.
Dabei wurden kurz-, mittel- und langfristig zu erreichende Ziele aufgelistet:
Radweg an der B45 nach Hanau: Verbreiterung im Kurvenbereich.
Markierungen an Pollern zum Schutz vor Zusammenstößen.
Entfernung unnötiger „Drängelgitter“ beziehungsweise Vergrößerung des Abstands und der Durchfahrbreite.
Angebotsstreifen in der Hammersbacher Straße.
Hier liegt die Betonung durchaus auf der Langfristigkeit. Um Radwege-Verbindungen zu schaffen, ist es beispielsweise meist erforderlich, Grunderwerb zu tätigen, was sich in vielen Fällen als schwierig erweist. Daher ist es nicht immer möglich, zügig mit dem Ausbau zu beginnen. Das ist selbst dann der Fall, wenn sich alle am Bau Beteiligten über eine neue Strecke einig sind.
Im Radverkehrskonzept geforderte Strecken waren:
Umgesetzt werden konnte der Radweg an beiden Seiten der Kirlebrücke mit einer guten Querungsmöglichkeit der Brücke und die Anbindung an das Stadtgebiet.
Die Realisierung des Radwegs nach Roßdorf treibt derzeit das Land Hessen voran. Er ist bereits geplant und könnte auch zügig umgesetzt werden. Allerdings verfügt weder das Land noch die Stadt Bruchköbel über alle notwendigen Flächen, um den Weg zu bauen. Grunderwerbsverhandlungen laufen derzeit.
Eine Anbindung zum Friedhof ist derzeit nicht geplant.
Der Radweg nach Butterstadt erlangte durch ein Planfeststellungsverfahren das Baurecht. Der Main-Kinzig-Kreis, der der Baulastträger an der Kreisstraße ist, hat allerdings seine Priorisierung geändert und beschlossen, den Radweg nicht zu bauen. Trotz wiederholter Einwände der Stadt Bruchköbel konnte man sich nicht entschließen, diese Priorisierung zu ändern.
Die Querverbindung durch die Kirlesiedlung hat bisher leider nicht genügend Interesse geweckt. Vorplanungen liegen vor. Es bleibt ein interessanter Vorschlag, der weiterverfolgt werden sollte.
Parallel zu den im Radverkehrskonzept vorgeschlagenen Zielen arbeitet die Verwaltung stets an Verbesserungen. Aber auch die Erhaltung der bestehenden Infrastruktur darf nicht außer Acht gelassen werden. Beispielsweise müssen die 300 Wegweiser in regelmäßigen Abständen komplett überprüft werden. So war allein im Jahr 2020 an 100 (!) Stellen Handlungsbedarf entstanden. Teilweise sind Wegweiser beschädigt oder durch Moos unlesbar und müssen versetzt werden. Oder es sind neue Routen auszuweisen.
Auch die Wege müssen kontrolliert und bei Bedarf saniert werden. Der Radweg entlang des Geflügelzuchtvereins wurde beispielsweise von Wurzelschäden befreit und der Weg entlang der A 66 repariert.
Eine weitere Instandsetzung steht unmittelbar bevor: Die Strecke vom Schützenhaus in Niederissigheim durch den Retentionsraum bis Oberissigheim wird komplett grundhaft erneuert.
Im Jahr 2022 wird die Hochzeitsallee an der Reihe sein.
Ein weiteres großes Projekt wird derzeit (Stand 2020) gemeinsam mit der Stadt Hanau initiiert: Von Bruchköbel nach Hanau soll eine Radschnellverbindung geschaffen werden, die allen Ansprüchen genügt. Das bedeutet einen Ausbau in großzügiger Breite, wenig Steigungen, wenig Zeitverzögerungen durch Querungen von Straßen, hohe umsetzbare Geschwindigkeiten und, wenn möglich, auch eine Beleuchtung.
Die Stadt Bruchköbel befindet sich im Moment in der Planungsphase mit der Stadt Hanau. Die Brüder-Grimm-Stadt misst dem Projekt ebenfalls große Bedeutung zu, daher kann man zuversichtlich auch die Umsetzung erwarten. Die zeitliche Planung steht allerdings noch nicht fest, da bei solchen Maßnahmen sehr viele Beteiligte eingebunden werden müssen.
All diese Punkte machen deutlich, dass schon Einiges erreicht worden, aber auch noch viel zu tun ist, um möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, öfter mal das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad umzusteigen.