Bruchköbel mit seiner Kernstadt und den Stadtteilen ist ein attraktives Ziel für Tagesausflügler. Jeder Stadtteil hat seinen ganz eigenen Flair und ist einen Besuch wert.
Wahrzeichen der Stadt ist der Turm der Jakobuskirche in der Innenstadt Bruchköbels. Gemeinsam mit dem Alten Rathaus, der ehemaligen lutherischen Kirche (heute die Stadtbibliothek) und weiteren Gebäuden bildet der Turm ein eindrucksvolles Ensemble am Freien Platz. In der Kernstadt können die schönsten Gebäude im Rahmen eines historischen Stadtrundgangs entdeckt werden. Auf Tafeln finden sich Informationen zu den restaurierten Gebäuden.
Das Wahrzeichen Roßdorf ist das an der Hanauer Straße gelegene um 1700 erbaute Alte Rathaus mit dem Rathausbrunnen und dem Backhaus. Niederissigheim ist, neben mehreren weit über Bruchköbel hinaus tätigen Firmen, unter anderem für die zwischen 1735 und 1738 errichtete evangelische Kirche bekannt. Das von seinen Bewohnern als „schönstes Dorf hinter Frankfurt“ getaufte Oberissigheim liegt idyllisch zwischen sanften Hügeln und ist für seine an der Langstraße gelegene Kirche mit dem brunnen bekannt. Butterstadt ist Bruchköbels kleinster Stadtteil und liegt ganz im Norden des Stadtgebietes an den Ausläufern der Wetterau und erfreut sich eines noch weitgehend dörflichen Charakters mit zahlreichen Fachwerkhäusern und viel Natur in unmittelbarer Nähe.
Die heutige Stadt Bruchköbel mit den Stadtteilen Butterstadt, Niederissigheim, Oberissigheim und Roßdorf blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sicher ist, dass auf der heutigen Gemarkung schon vor sehr langer Zeit Menschen gelebt haben. So wurden bei Ausgrabungen Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit freigelegt und Gräber aus der Bronzezeit entdeckt. Kelten haben hier gelebt und die nach ihnen kommenden Römer haben vielfältige Spuren hinterlassen.
Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte der Bruchköbels und seinen Stadtteilen.
Wie die Frühzeit Bruchköbels aussah, ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt: Es ist beispielsweise ungewiss, ob mit den frühesten Nennungen (im Jahr 839: „cavilla“, 1057: „villa keballa“, 1062: „kebilo“, 1076: „kevile“) Bruchköbel oder aber das unweit gelegene Marköbel angesprochen wird.
Erst mit der Erwähnung eines „minor chevela“, eines kleinen Chevelas, wird allgemein Bruchköbel verbunden. Eindeutig zuzuweisen und mit dem heutigen Bruchköbel synonym zu setzen ist jedoch die erste Schreibweise „Bruchkebele“ im Jahr 1272. Der Ort gehörte damals, wie das Amt Büchertal in der südlichen Wetterau, zur Grafschaft der Herren von Buchen-Dorfelden, die 1191 die Nachfolge der Herren von Buchen-Hanau antraten und sich späterhin nur noch Herren von Hanau nannten (aus ihnen gingen später die Grafen von Hanau hervor).
Um ihr Territorium vor äußeren Zugriffen zu schützen, setzen sie sich gegen Ende des 13. Jahrhunderts verstärkt für das Befestigungsrecht ihrer Orte und Flecken ein, allen voran die Stadt Hanau. Nach Windecken, Steinau, Babenhausen, Hanau sowie Hochstadt, Dörnigheim, Wachenbuchen und Mittelbuchen sprach Kaiser Karl IV. Bruchköbel als letztem Ort 1368 das Stadtrecht zu.
Offensichtlich wurden diese Rechte jedoch niemals in Anspruch genommen, sondern nur pro forma gesichert, um den Ort im Falle eines Übergriffs nötigenfalls befestigen zu können. Eine feste Mauer wurde daher wohl kaum errichtet, wohl aber ein Graben mit Hecke oder Vergleichbarem angelegt und diese Hecke durch zwei Tore geöffnet. Der heutige Straßenname „Heeggraben“ leitet sich wohl aus dem Begriff der Hecke ab. Ein festes Obertor befand sich zudem am Ende der Schweizer Gasse. Möglicherweise wurde in diesem Zusammenhang der Turm der Jakobuskirche als Wehrturm erbaut. Aufgrund der ins Mauerwerk eingearbeiteten Jahreszahl „1410“ könnte seine Entstehung in direktem Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen mit der Gefolgschaft König Ruprechts von der Pfalz stehen, die in den Jahren 1404/05 unter anderem zur Zerstörung der Schlösser Hüttengesäß und Rückingen führten.
Als Sitz eines Zehnt- und über Leben und Tod entscheidenden „Halsgerichts“, zu dessen Bezirk nicht nur das gesamte Büchertal, sondern auch die Stadt Hanau gehörte, wird Bruchköbel einige Bedeutung genossen haben. Immerhin überlieferte die Pfarrkompetenz des Jahres 1564 bereits 120 Hausstellen mit etwa 600 Einwohnern und damit eine recht stattliche Einwohnerzahl.
Allein in den verheerenden Pestjahren 1603 und 1613 sollen jedoch 20 Prozent der Einwohner verstorben sein; weitere Todesopfer forderte der Dreißigjährige Krieg. Von den damals nach Hanau Geflohenen starben 1635/36 über 150 Menschen an der Pest, 15 in Bruchköbel zurückgelassene Kranke oder alte Personen bereits bei der Zerstörung des Ortes im September 1634. Kaiserliche und spanische Soldaten legten Bruchköbel damals in Schutt und Asche, nur die Jakobuskirche und ein einziges Haus in der Schweizergasse überstanden. Als im Jahr 1642 die Hanau-Münzenbergische Linie ausstarb, ging das Erbe an die lutherische Linie von Hanau-Lichtenberg über, die fortan lutherische Gemeinden und Verwaltungen förderte. Auch in Bruchköbel wird schon bald eine lutherische Gemeinde entstanden sein, wie Zuwanderungen aus Sachsen und Schlesien belegen; namentlich erwähnt wird sie jedoch erstmals 1683.
Butterstadt zählt mit zu den ältesten Siedlungen im Hanauer Raum. Archäologische Funde zeugen davon, dass Butterstadt eine römische Siedlung war und zum Kastell Marköbel gehörte. Um 820 wird es erstmalig als „Butenestat“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt.
In einem Zinsregister des Klosters Seligenstadt um das Jahr 1000 dann eine Erwähnung als „Boterstat“. Erst vom Jahre 1300 an existieren schriftliche Urkunden über die Geschichte von Butterstadt, das vom Mittelalter an bis 1803 im Besitz des Antoniterordens war.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Butterstadt von der Gemeinde Roßdorf mitverwaltet. 1866 wurde die katholische Kirche, das Wahrzeichen des kleinen Ortes, errichtet und die Gemeinde bekam eigene Geistliche, die bis zum Jahre 1933 auch jeweils die Volksschule leiteten. Zwischenzeitlich verlor der Ort erneut seine politische Selbstständigkeit und wurde wiederum von Roßdorf verwaltet. Von 1945 bis zum freiwilligen Zusammenschluss mit Bruchköbel am 1. Januar 1972 war Butterstadt eine selbstständige Gemeinde.
Das kleine, viele Jahrhunderte auf eine Straßenkreuzung begrenzte Haufendorf entwickelte sich nördlich des Hauptortes Bruchköbel und des in einem Bogen vorbeifließenden Krebsbachs, ist aber in dieser Gestalt eine noch verhältnismäßig junge Erscheinung.
Fast vier Jahrhunderte lang bestand der einzige Ort Issigheim, als „Ohsingeheim“ ersterwähnt in der Abschrift einer nicht mehr erhaltenen Schenkungsurkunde an das junge Kloster Fulda. Diese Urkunde ist in ihrer zeitlichen Einordnung bis heute noch nicht eindeutig gefasst. Man geht aber davon aus, dass der Ort noch als private Schenkung an den ersten Abt des Klosters erging (Amtszeit 744 - 779) oder zumindest an den zweiten, bis 802 amtierenden Abt, sodass von einer Ersterwähnung vor dem gängigerweise überlieferten Datum 850 auszugehen ist. Angeblich sei der Ort durch stetige Überschwemmungen durch den Krebsbach immer wieder in Mitleidenschaft gezogen und Häuser versetzt wiederaufgebaut worden, sodass sich im Laufe der Zeit zwei Orte namens Issigheim entwickelten.
Die Quellen bestätigen dies mit einer erstmaligen Unterscheidung in Ober- und Niederissigheim (Ozencheim superior) im Jahr 1248, wobei man die Unterscheidung inferior/superior über Jahrhunderte beibehielt. Erst 1567 ging man offensichtlich in die noch heute aktuelle Schreibweise über. Niederissigheim besaß trotz seiner bescheidenen Größe eine eigene Pfarrei, die zum Kloster Schlüchtern gehörte, das wiederum der Hoheit der Hanauer Grafen unterstand. Das Kloster pflegte nachweislich einen eigenen Hof vor Ort, in dem man Gerichtssitzungen abhielt. Sicherlich hat der zweite Grundherr in Niederissigheim, die Hanauer Grafen, ebenfalls einen Herrenhof vor Ort unterhalten.
Die Pfarrkirche wurde zusammen mit dem gesamten Ort verwüstet, als die Wirren des Dreißigjährigen Krieges über die Region einbrachen. Die Quellen berichten nach Ende des Krieges, dass der Ort „gantz abgebrant“ sei. Allerdings soll er noch 1632 um die 20 Hausgesäße gezählt habe (etwa 100 Einwohner). 1754 zählte Niederissigheim kaum mehr Einwohner (135). Vermutlich setzte man die Pfarrkirche nach Ende des Krieges nur recht notdürftig instand: Schon 1734 wurde sie abgetragen und wenige Jahre später neu aufgebaut.
Noch heute prägt der Baubestand des späten 18. Jahrhunderts den Ort in seinem Kern um die Issigheimer Straße; dabei sucht man nach Bauten der Industrie und Technik in diesem Quartier fast vergeblich. Vielmehr spiegelt der anliegende Baubestand die schleppende, lange auf dem Stand einer bäuerlichen Gemeinde verharrende Entwicklung Niederissigheims. Verhältnismäßig spät wurde im Jahre 1920 elektrisches Licht eingeführt, und erst Jahrzehnte später wurde der Ort an die Kanäle mit fließendem Wasser angeschlossen. Zusammen mit seiner Nachbargemeinde Oberissigheim wurde Niederissigheim erst 1963 dem Status als Brunnengemeinde enthoben.
Die früheste Geschichte Oberissigheims deckt sich zwangsläufig mit derjenigen der Nachbargemeinde Niederissigheim, denn beide entwickelten sich aus einem einzigen Dorf namens Issigheim. Spätestens mit der Nennung Oberissigheims 1248 als „Ozencheim superius“ dürften noch beide Gemeinden nebeneinander bestanden haben.
Zahlreiche Klöster waren vor Ort begütert, so unter anderem die unweit gelegene Johanniterkommende Rüdigheim, aber auch die Klöster Roßdorf, Schlüchtern und zwei Mainzer Klöster, während in weltlicher Hinsicht Oberissigheim bereits 1329 der Hanauer Grafschaft unterstand. Das Patronat der hiesigen Kirche oblag dennoch zunächst allein dem Reich, ging aber 1389 durch kaiserliche Schenkung an das Kloster Limburg an der Haardt über. 1567 ging auch dieses Recht durch Kauf an die Grafen von Hanau.
Um 1550 wurde die Gemeinde reformiert, die vormals katholische, dem Heiligen Georg und Vincentius geweihte Pfarrkirche, wurde evangelisch und ist es bis heute geblieben. Dennoch dauerte es Jahrzehnte, bis das evangelische Abendmahl von der Gemeinde angenommen wurde.
Für das Ende des 16. und das frühe 17. Jahrhundert sind mehrfach Epidemien belegt, zuweilen auch der direkte Hinweis auf die Pest (1590, 1597, 1611, 1613, 1626 bis 1628, 1630). Hingegen blieben die Ernteerträge zu dieser Zeit trotz einiger sehr trockener Sommer durchaus befriedigend. Die wirtschaftliche Grundlage Oberissigheims, die damals vorwiegend aus dem Obst- (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen), Gemüse- (Erbsen, Linsen, Rüben) und Getreideanbau (Gerste, Hafer) bestand, blieb insofern gesichert; allerdings waren dies die letzten Jahre des Weinbaus, der zu einer ungewissen Zeit während des Dreißigjährigen Krieges vollends zum Erliegen kam.
Von den Schrecken des Krieges zunächst verschont, ging der Ort erstmals 1620 in einem Großfeuer unter: 20 Häuser und Scheunen benennen die Quellen als abgebrannt, unberücksichtigt blieben dabei die zahlreichen Ställe. Dennoch zählte man im Jahr 1632 erneut 39 Hausgesäße. Schon 1635 wiederholte sich der Schrecken während des Durchzugs der kämpfenden Truppen; Oberissigheim brannte mit Ausnahme weniger Häuser erneut ab. Ein Großteil der Bevölkerung floh hinter Hanauer Mauern und verstarb dort an Hunger, Krankheit und Pest während der zwei Jahre andauernden Belagerung der Stadt.
Vermutlich wurde schon bald mit dem Wiederaufbau begonnen, denn schon 1637 vernichtete erneut ein Feuer den Ort, diesmal durch Unachtsamkeit entstanden. Immer wieder musste die Bevölkerung auch nach Ende des Dreißigjährigen Krieges nach Hanau fliehen: Französische, aber auch deutsche Truppen durchzogen das Land und hinterließen Schrecken und Zerstörung.
Vielleicht ist so zu erklären, warum 1707 der Ort mit nur 24 ansässigen Familien kleiner war als zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Erst für das fortgeschrittene 18. Jahrhundert ist eine allmähliche Beruhigung der politischen Lage zu registrieren. Ein damit verbundener wirtschaftlicher Aufschwung, erneute Bauaktivität und schließlich der Übergang an Hessen-Kassel 1736 kennzeichnen diese Zeit.
Die Bevölkerungszahlen stiegen zwar stetig, aber wenig schwunghaft an: 258 Einwohner zählte man im Jahr 1820 gegenüber 190 Einwohnern 1754, während sich die Zahl bis 1900 fast verdoppelte (418 Einwohner). Dem Bevölkerungszuwachs entspricht die Ortsgestalt, die sich bis 1900 vornehmlich verdichtete. Der 1844 neu eröffnete Totenhof lag damals noch außerhalb der Bebauung und wurde erst durch den steten Siedlungsbau in südlicher Richtung in den 1950er Jahren der Wohnbebauung integriert.
Erstmals erwähnt wurde Roßdorf im Jahre 850. Erst ab 1235 häufen sich die Nennungen, nachdem hier eines der ersten Antoniterkloster nach Memmingen und Grünberg gegründet worden war. Anlass hierfür gab das ausgebrochene „Antoniterfeuer“, eine durch Mutterkornauswüchse ausgelöste und pestartig um sich greifende Vergiftungskrankheit, gegen die die Antoniter in Frankreich recht gute Erfolge erzielt haben sollen. Auf ihre Kenntnisse setzte der Hanauer Graf, als er den Orden von St. Didier ins hanauische Land berief.
1240 begann man mit dem Bau der Klosterkirche, von der jedoch bis heute nichts erhalten ist. Obwohl dem Kloster als Generalpräzeptorei eine besondere Funktion zukam, wurde es 1451 oder 1491 nach Höchst verlegt und die Bauten in Roßdorf komplett aufgegeben. Als Steinbruch genutzt, ist vom Kloster heute, mit Ausnahme eines kaum mehr als mittelalterlich zu erkennenden Gebäudes, nichts mehr erhalten. Die Reformation 1548 mag den Prozess des Verfalls und Abbaus beschleunigt haben.
Fortan bestimmte reine Landwirtschaft den Ort, den bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges rund zehn Pestepidemien heimsuchten. Wie verheerend sich der Krieg für Roßdorf auswirkte, verdeutlicht die Statistik – nur ein Fünftel der Bevölkerung überlebte. 1707 lebten wieder 38 Familien vor Ort, die ihren Unterhalt vor allem durch den Anbau von Flachs, Tabak, Rüben und Kartoffeln bestritten; erneut trat der lange nicht gepflegte Weinbau hinzu. 1713 wurde der so genannte Bäckerbrunnen erbaut, 1750 das Gemeindepfarrhaus, 1753 eine neue Kirchenorgel eingebaut. Allein diese wenigen Daten zeigen, dass sich Roßdorf kräftig erholte – mit rund 340 Einwohnern im Jahr 1754 war er der einwohnerstärkste unter den heutigen Bruchköbler Stadtteilen.
Die Säkularisation wird insofern in Roßdorf deutlich spürbar geworden sein, als die Güter der Antoniter, die diese nach wie vor hier besaßen und pflegten, aufgelöst und umverteilt wurden. So bedeutet erst das Jahr 1803 das Ende der Geschichte der Roßdorfer Antoniter. Roßdorf ist trotz seiner stattlichen Einwohnerzahl und seiner klösterlichen Herkunft immer ein Dorf rein bäuerlichen Gepräges geblieben, auch wenn es hin und wieder Bemühungen um die Niederlassung von Industrie gab.
Das beispielsweise 1835 gegründete Braunkohlebergwerk Kratzsch überlebte nur wenige Jahre und musste schon 1847 aufgrund von Wassereinbrüchen aufgegeben werden. Wirtschaftlich war es für den Ort dennoch von großer Bedeutung und überzeugte durch beeindruckende Förderungs- und Verkaufszahlen. 1839 wurde eine Kalkbackstein- und Ziegelbrennerei eröffnet, die wie das Mutterwerk prosperierte. Wirtschaftlichen Aufschwung versprach sich der Ort auch durch den Anschluss an die 1879 eröffnete Bahntrasse Hanau-Windecken. Doch die immer wieder unternommenen Versuche, einen Bahnhof zu bekommen, schlugen fehl.
Bekannt ist jedoch die Zahl der 100 bis 120 Bahnreisenden, die im Jahr 1909 tagtäglich den Bruchköbeler Bahnhof aufsuchten. Das zeigt, dass es immer schwerer wurde, vor Ort sein Auskommen zu finden, zumal größere Betriebe nach wie vor fehlten.
1928 erhielt Roßdorf sein eigenes Wasserwerk. Zehn Jahre später baute die kleine Gemeinde ihre Schule aus. Ein Wohnort mit ländlichem Charakter ist Roßdorf dennoch bis heute geblieben. Trotz großflächigen Siedlungsausbaus in südlicher und nördlicher Richtung dominiert der historische Ortskern mit Altem Rathaus und Backhaus in seiner Mitte und damit die historische Seite Roßdorfs, in dem sich entlang von Oberdorfstraße und Schulzenstraße zahlreiche zumeist giebelständige Fachwerkbauten erhielten, vornehmlich aus dem späten 18. Jahrhundert. Seit 1974 ist Roßdorf Teil der Gemeinde Bruchköbel, die 1975 Stadtstatus erhielt.