Bruchköbel pflegt zurzeit zwei Städtepartnerschaften: Harkany in Ungarn und Varangéville in Frankreich. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Veranstaltungen und der Austausch vor allem im Jugendbereich prägen diese Städtepartnerschaften und lassen die Kontakte und Freundschaften wachsen.
Häufig werden auch die Schulen der beiden Partnerstädte mit eingebunden, die von den langjährigen Beziehungen profitieren. Bruchköbel schätzt die Möglichkeiten, Menschen über Grenzen hinweg zusammenzuführen und somit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Verständigung zu leisten.
Unsere Partnerstadt Harkány
Unsere Partnerstadt Harkány ist eine Stadt im Süden Ungarns mit ca. 3.600 Einwohnern. Die Kleinstadt liegt nahe der kroatischen Grenze und verfügt über ein großes Heilbad, unzählige Gaststätten, Statuen und Springbrunnen. Das Heil- und Strandbad von Harkány ist europaweit bekannt und einzigartig. So hat es schon eine über 200jährige Vergangenheit. Weiterhin finden im Strandbad Veranstaltungen, vor allen Dingen in den Sommermonaten, statt.
Neben regelmäßig stattfindenden Festivals werden auch Musikkonzerte angeboten. Für Sportbegeisterte gibt es Vereine unter anderem aus den Bereichen Fußball, Schwimmen, Handball, Tischtennis und Reiten.
Im kulturellen Bereich gibt es eine Stadtbibliothek, Museen und ein Kulturhaus. Die weitere Umgebung bietet viele Berge, Bäche zum Fischen, Seen, Burgen und Weingärten. Weitere Ausflugmöglichkeiten finden sich in den Nachbarstädten Pécs, Siklós und Mohács.
Im April 1991 erfolgte eine erste Kontaktaufnahme mit der ungarischen Stadt Harkány seitens der Stadt Bruchköbel. Einen Monat später, bekundete Harkány ebenfalls Interesse an einer partnerschaftlichen Beziehung mit Bruchköbel. Im weiteren Verlauf fanden einige Fahrten von Vereinen und Delegationen zwischen Bruchköbel und Harkány statt. Am 23.09.1993 wurde dann die Partnerschaftsurkunde in Bruchköbel unterzeichnet. Seitdem hat die Städtepartnerschaft erfolgreich Bestand und es finden regelmäßige Treffen zwischen Harkány und Bruchköbel statt.
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Zwischen Bruchköbel und Varangéville besteht eine langjährige Freundschaft. Von 1964 bis Ende der 70er Jahre waren die beiden Kommunen Partnerstädte.
Der seit Anfang der 60er-Jahre bestehende Freundeskreis hat diese Beziehung kontinuierlich weitergepflegt – auch nach dem Ende der offiziellen Partnerschaft.
Erfreulicherweise ist es inzwischen gelungen, die Partnerschaft wieder aufzunehmen, so dass Bruchköbel und Varangéville heute wieder durch eine offizielle Städtepartnerschaft verbunden sind. Hierzu wurden von den beiden Bürgermeistern der Städte, René Bourgeois und Günter Maibach (a.D.), am 3. März 2012 in Frankreich und am 31.März 2012 in Bruchköbel die entsprechenden Verträge unterzeichnet.
Bevölkerung
4055 Einwohner
Region
Lothringen
Département
Meurthe und Mosel
Fläche
1204 Hektar
Lage
12 km südöstlich von Nancy
Höhe
min. 197m – max. 323m
Die Stadt Varangéville hat eine lange Tradition und ist tief in der Geschichte Lothringens verwurzelt. Der Name der Stadt spiegelt die fränkischen und galloromanischen Ursprünge wieder. Varangéville vereint in sich also die germanische und die romanische Kultur.
770 stiftete Angelramne, der Bischof von Metz, der Abtei von Gorze das Gebiet von Varangéville. Anschließend gründeten die Mönche dort eine Prioratskirche.
Im Jahr 1095 erhielt Sire Albert von Vanrangéville ein Stück Knochen des Fingers von Sankt Nikolaus. Als er nach Varangéville zurückkehrte, überreichte er die Reliquie den Benediktinermönchen. Diese brachten die Reliquie über den Fluss Meurthe in die Kapelle „Port“. Auf diese Weise entstand die Stadt Saint-Nicolas de Port. Die Wunder und die Bekanntheit des heiligen Nikolaus zogen viele Pilger an und bescherten der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die beiden Städte sind bis in die heutige Zeit eng miteinander verbunden.
Im 19. Jahrhundert war das Leben in Varangéville, dessen Einwohner Bauern und Winzer waren, ländlich geprägt.
Der Bau des „Marne-Rhein-Kanales“ und der Eisenbahnlinie „Paris-Straßburg“ brachten den wirtschaftlichen Aufschwung in Form des Salzabbaus in das Tal. 1850 wurden die beiden Salinen „Marchéville Dagiun“ und „Rosières Varangéville“ mit jeweils einem Salzbergwerk auf dem Stadtgebiet gegründet. Der Betrieb in den Schächten wurde 1858 aufgenommen.
Aufgrund des großen Bedarfs an Arbeitskräften stieg die Bevölkerungszahl stark an. So kamen Immigranten aus dem Moselgebiet in Lothringen, sowie aus Polen und Italien in die Stadt und wurden in ihrer neuen Heimat mit offenen Armen empfangen.
Fabrikarbeiter ersetzten nach und nach die Bauern und die Stadt breitete sich weiter aus.
Die mehrfach zerstörte und wiederaufgebaute Fußgängerbrücke verbindet noch heute den „unteren“ (la Basse) mit dem „oberen“ (la Haute) Teil der Stadt.
Die Stadtverwaltung teilt sich ihre vielfältigen Aufgaben des öffentlichen Lebens mit den Verwaltungen der angrenzenden Gemeinden.
Die Salinen CSMSE und ESCO sowie die lokalen salzverarbeitenden Firmen wie Solvay und Novacarb beschäftigen tausende von Arbeitern und zählen so zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region.
Darüber hinaus gibt es in Varangéville zahlreiche Handwerker und Geschäfte sowie drei landwirtschaftliche Großbetriebe, die sich auf Viehzucht und Getreideanbau spezialisiert haben. Das Vereinsleben Varangévilles ist mit über 40 Sport- und Kulturvereinen sehr rege.
Ostern 1964 überraschte ein französischer Bürgermeister Bruchköbel auf der Suche nach einer Partnergemeinde. Die Ursache für diesen Besuch war ein Missgeschick von Werner Bayer, der als junger Mann eine Radtour durch Lothringen machte und ausgerechnet in Varangéville / La Madeleine vor dem Haus des Bürgermeisters Clavel eine Panne hatte. Dessen Sohn Christian bot Werner nicht nur Hilfe, sondern auch noch ein Mittagessen an, das von diesem gern angenommen wurde.
Aus dieser mehr zufälligen Begegnung entwickelte sich eine Partnerschaft zwischen Varangéville und Bruchköbel.
Im Lauf der Jahre entstand ein reger Austausch zwischen den Vereinen beider Gemeinden und von Anfang an lag der Schwerpunkt bei der Jugendarbeit.
Daraus resultierend entstand ein Austausch von insgesamt 40-50 Jugendlichen aus beiden Gemeinden, die von 1965 – 1967 jeweils zwei Wochen in Frankreich und Deutschland verbrachten.
1978 kam es zur Aufhebung der Partnerschaft durch die geänderten politischen Verhältnisse.
In den involvierten Familien lebte diese Partnerschaft aber weiter. Die Jugendlichen von damals und neue Freunde auf beiden Seiten fanden sich schließlich in einem Freundeskreis wieder.
1988 festigten sich diese Verbindungen in Form von regelmäßigen Jahrestreffen, die jeweils abwechselnd in Frankreich und Deutschland, auch außerhalb der beiden Gemeinden, stattfanden.
Dieser rege Austausch veranlasste die beiden Bürgermeister von Varangéville und Bruchköbel Kontakt aufzunehmen und die Städte-Partnerschaft 2012 wieder neu ins Leben zu rufen.
Frauke Klöffel
Sprecher des Partnerschaftskomittees,
Porte-parole du comité de jumelage