Die Arbeit der Seniorenbeiräte in deutschen Kommunen gewinnt angesichts des rasanten demografischen Wandels immer größere Bedeutung. Auch die Stadt Bruchköbel stellt sich auf diese Entwicklung ein und unterstützt und fördert deshalb die Arbeit ihres Seniorenbeirates. Das Gremium war sich von Anfang an schnell über Aufgaben und Ziele einig: Ein ansprechendes Freizeitangebot, ausreichende Beratungs- und Versorgungs-möglichkeiten und Förderung der Barrierefreiheit und der Mobilität im öffentlichen Raum. Engen Kontakt zu den Senioren der Stadt und aktiver Ansprechpartner sein, das hat oberste Priorität.
Im Rahmen der aufsuchenden Seniorenarbeit ist der Seniorenbeirat der Stadt Bruchköbel einmal monatlich von 10:00 bis 11:00 Uhr mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt vertreten. Die Ansprache durch den Seniorenbeirat wird immer freudig aufgenommen, viele ältere Menschen lassen sich beraten und informieren sich rund um die Angebote der Seniorenarbeit. Besonders die Broschüre über Seniorenreisen und die Flyer zum Reise-Café und zu den verschiedenen Angeboten finden regen Absatz. Aber auch andere Informationen rund um die Seniorenarbeit. Und ganz besonders nachgefragt ist „BOB“, der Bruchköbler Oldie Bote, eine monatlich erscheinende Broschüre, die es außer in Papierform auch als Newsletter und als Datei zum Herunterladen auf unserer Webseite gibt.
Infostand-Termine 2024:
Seit einiger Zeit gibt es ein neues Angebot für Senioren in Bruchköbel: Gemeinsam mit dem AWO-Sozialzentrum wird Bingo gespielt. Organisiert wurde diese neue Veranstaltungsreihe vom Seniorenbeirat Bruchköbel, der sich freut, das Angebotsspektrum für Senioren in der Stadt wieder um eine neue Attraktivität bereichern zu können.
Bingo hat einen besonderen Platz in den Herzen vieler, insbesondere bei älteren Menschen. Es ist weit mehr als nur ein Glücksspiel; es ist eine soziale Erfahrung, die Freude, Aufregung und zahlreiche Vorteile mit sich bringt, wie die Leiterin des Sozialzentrums, Frau Carmen Bube bei der Begrüßung der Gäste hervorhebt. Wie die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Dr. Margit Fuehres ergänzt, ist es besonders wichtig, dass die guten Kontakte zwischen der Seniorenarbeit der Stadt und dem AWO-Sozialzentrum damit weiter ausgebaut werden und neben der musikalischen Reihe ein weiteres gemeinsames Angebot entstanden ist.
Für Bingo braucht man neben Glück auch ein schnelles Reaktionsvermögen und Konzentration, vor allem macht es aber Spaß in der Gemeinschaft zu spielen und es ist spannend und unterhaltsam. So versammeln sich im Cafe des Sozialzentrums die erwartungsfrohen Gäste, die sich gestärkt durch Kaffee, leckeren Kuchen und erfrischendes Eis dem Spiel widmen. In drei spannenden Runden wurde Bingo gespielt und die Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über eine Flasche Sekt sowie eine Tüte voller Köstlichkeiten freuen. Die Freude und Begeisterung der Teilnehmenden war deutlich spürbar – es wurde gelacht, gejubelt und mitgefiebert. An diesem Nachmittag standen Gemeinschaft und Lebensfreude im Mittelpunkt.
Bingo ist seitdem fest etabliert im Seniorenprogramm: Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen, an jedem letzten Montag im Monat ab 16:00 Uhr im AWO-Sozialzentrum, Hauptstraße 113 mitzuspielen. Es gibt ca. drei bis vier Spielrunden, jede Bingokarte kostet 0,50 Euro, Gewinner erhalten attraktive Sachpreise.
Es konnte nicht besser beginnen: bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen startete der Seniorenbeirat der Stadt Bruchköbel in Kooperation mit dem Seniorenbüro und dem Kulturring am Muttertag seine musikalische Reise im schönen Garten der AWO-Sozialstation. Die Konzerte finden bereits im fünften Jahr statt, bis Mitte Oktober gibt es in Sommer alle 14 Tage am Sonntagnachmittag ab 15:30 Uhr Musik für Heimbewohner und Gäste.
Zur Begrüßung erinnert Carmen Bube, Leiterin der AWO-Sozialstation, an den Beginn der Konzertreihe: Zu Zeiten von Corona und der damit verbundenen Isolation der Heimbewohner wollte der Seniorenbeirat Bruchköbel etwas Abwechslung in den Tagesablauf der Bewohner bringen und startete mit einer Konzertreihe. Die überaus positive Resonanz brachte es mit sich, dass die Veranstaltungsreihe zu einem festen Bestandteil wurde, die Termine werden immer sehnsüchtig erwartet.
In diesem Jahr eröffnete die Sängerin Helga Dyrfinna den musikalischen Reigen. Mit ihrer klaren, glockenhellen Stimme zog sie das Publikum in ihren Bann und traf mit ihren authentisch und unverwechselbar klingenden Interpretationen und den lockeren, humorvollen Ansagen den Geschmack der Gäste, die sich im Garten des AWO-Hauses versammelt hatten und nicht mit Applaus sparten. In Abwandlung des bekannten Liedes „Weiße Rosen aus Athen“ eröffnete sie ihre Darbietungen mit „Rote Rosen aus Athen“, dazu verteilte die Heimleitung vom Seniorenbeirat spendierte wunderschöne rote Rosen an die anwesenden Damen.
Je nach Temperament genossen die Gäste die Sonne, ein Stück leckeren Erdbeerkuchen zum Kaffee oder es wurde mitgesungen, geschunkelt und von vergangenen Zeiten geträumt. Rundum ein gelungener Nachmittag.
Unter den folgenden Punkten finden Sie eine Vielzahl an Aktivitäten und Themen, die der Seniorenbeirat erarbeitet/durchgeführt hat.
Gesundes Koches mit dem Seniorenbeirat
Am 25. Januar 2024 startete das neueste Projekt des Seniorenbeirats Bruchköbel: ein Kochworkshop in den Schulungsräumen der Praxis J. Nassar zur gesunden Ernährung mit Diätassistentin Nicole Walter.
Erwartungsfroh traf sich die Gruppe und hörte den Ausführungen von Frau Walter zum geplanten Menü mit 3 Komponenten an. Vorspeise: Grünkohlsalat, Birne, Parmesan, Walnüsse, Hauptspeise: Rote Pasta (selbstgemacht mit Rote Bete) an Zitronen-Salbei-Butter & karamellisierten Walnüssen dazu Feldsalat, Dessert: Karamellisierte Kakis mit Joghurt, Honig, Pistazien.
In einem kleinen Impulsvortrag wurde alles Wissenswerte zu gesunden Inhaltsstoffen und den Vor- und Nachteilen der Zubereitung vermittelt, anschaulich ergänzt durch das Fühlen und Schmecken von vorbereiteten Proben. Nach einem Aperitif und einigen Häppchen ging es ans Werk.
Eingeteilt in Gruppen und ausgestattet mit Kochschürzen und Küchenutensilien konnte es losgehen. Es wurde geschnitten, gestampft, geknetet, gerührt, probiert und genascht. Und es dauerte nicht lange, und aus den Teilnehmern wurde ein eingespieltes Team, es wurde in der Lehrküche geplaudert und gelacht, aber auch aufmerksam den Ausführungen der Kursleiterin gelauscht, jeder nahm Anregungen und Wissenswertes mit nach Hause.
Da Kochen ist eine Kombination aus Handwerk, Kreativität und Genuss. Stolz präsentierten die Kursteilnehmer ihre Ergebnisse, am liebevoll eingedeckten Tisch mit einem Glas Wein wurden die einzelnen Speisen genossen. Dabei kamen nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch das Auge nicht zu kurz, denn auch optisch waren die angerichteten Teller ein großer Genuss.
Geschmeckt hat es allen, überraschenderweise konnte der Grünkohlsalat mit einer ganzen Reihe an Vitaminen, antioxidativ wirksamer Pflanzenstoffe, Ballaststoffen und Mineralien punkten.
Im Anschluss fanden noch zwei weitere Termine in den Schulungsräumen der Praxis J. Nassar in Bruchköbel (im Altstadtcenter, neben „Sale e Pepe“) statt. Am zweiten Termin wurde wieder ein Menü mit 3 Komponenten zubereitet. Vorspeise: Chicorée-Salat mit Orangenfilets, Hauptspeise: Lachs an Rote-Bete Kartoffelpüree, geröstete Mandeln, Brokkoli, Dessert: Apfel-Zimt-Crumble Cheesecake im Glas.
Alle Teilnehmer waren begeistert und hoffen, sich bald wieder in dieser geselligen Runde wieder zu sehen.
Um näher bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zu sein und als Ansprechpartner zu fungieren, hat der Seniorenbeirat in Verbindung mit dem Seniorenreferat der Stadt Bruchköbel ein neues Projekt im Rahmen der aufsuchenden Seniorenarbeit gestartet.
Am Freitag, dem 16. Juli 2021 feierten der neue Pavillon und die beiden hohen Strandfahnen als Blickfänger ihre Premiere auf dem Wochenmarkt.
Eine engagierte Gruppe des Seniorenbeirats hatte das Zelt aufgebaut und mit einer großen Menge an Flugblättern als Informationsmaterial zu den Angeboten der Stadt für die Zielgruppe 60 plus ausgestattet. Nach der coronabedingten langen Unterbrechung gilt es nun, da die ersten Veranstaltungen wieder starten, über Themen und Termine zu informieren.
Die Ansprache durch den Seniorenbeirat wurde überall freudig aufgenommen, es sammelten sich viele ältere Menschen um den Pavillon und ließen sich beraten. Besonders die Broschüre über Seniorenreisen, die Flyer zum Reisecafe, der Sturzprophylaxe „STUPS“ und dem Waldbaden fanden regen Absatz, aber auch andere Informationen rund um die Seniorenarbeit. Und ganz besonders nachgefragt war „BOB“, der Bruchköbler Oldie Bote, eine monatlich erscheinende Zeitung, die es außer in Papierform auch als Newsletter und als Datei zum Herunterladen auf der Homepage der Stadt Bruchköbel gibt.
Octavia Kaster, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats betonte, dass es neben dem Verteilen der Informationen auch wichtig war, mit den älteren Marktbesuchern ins Gespräch zu kommen, um so Anregungen und Ideen für die weitere Arbeit mit den Senioren zu bekommen. Deshalb wird der Infostand zukünftig regelmäßig im Stadtbild zu finden sein.
Weitere Informationen sind im Seniorenreferat bei Frau Winkler (Tel. 06181 975 295 bzw. unter stefania.winkler(at)bruchkoebel.de zu erhalten.
Bei der 2020 durch die Stadt Bruchköbel durchgeführten Befragung der 55 bis 80-jährigen zur Wohnsituation in der Stadt wurde die ärztliche Versorgung als besonders wichtig hervorgehoben. Wie wichtig eine ausreichende ärztliche Betreuung und die mittel- bis langfristige Absicherung sind, zeigt aktuell auch die Diskussion in den sozialen Medien im Zusammenhang mit der altersbedingten Aufgabe einer Hausarztpraxis in der Stadt.
Auch wenn die Grundversorgung insbesondere mit Allgemeinmedizinern momentan noch gesichert scheint, greift der Seniorenbeirat dieses Thema auf, denn zukünftig ist aufgrund der demografischen Entwicklung mit einer sinkenden Zahl an praktizierenden Ärzten zu rechnen, und dies trotz der weiter zunehmenden Anzahl an älteren Mitbürgern bei einer wachsenden Zahl von Behandlungen.
Dazu kommt, dass in Bruchköbel für die Praxen mehrerer Allgemeinmediziner in den nächsten Jahren Nachfolgeregelungen gefunden werden müssen.
Aktuell wird diese Problematik auch in einem Bericht des Hanauer Anzeigers vom16. Januar 2021 bestätigt: hier wird Edgar Pinkowski, Präsident der hessischen Ärztekammer zitiert, der einen unaufhaltsamen Rückgang beim ärztlichen Nachwuchs beobachtet, verbunden mit einer nachlassenden Bereitschaft, sich selbständig zu machen. Als Ursachen werden u.a. genannt: hohes Investitionsrisiko aber besonders der Bedarf nach Teilzeit, um Beruf und Familie besser vereinen zu können.
Der Entwicklung einer sinkenden Anzahl an Hausarztpraxen kann aus Sicht des Seniorenbeirats durch eine gesteigerte Attraktivität und/oder durch eine erhöhte Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse und -zeiten (=> Teilzeit) entgegen gewirkt werden. Hierdurch könnten beispielsweise Ärzte stärker einbezogen werden, die keiner Vollzeittätigkeit nachgehen.
Ein Ansatz für eine solche Vorgehensweise kann die Förderung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) sein, die in der Struktur einem Ärztehaus ähneln, wie es in früheren Jahren auch schon in Bruchköbel existierte. Die Stadt könnte hier durch Schaffung oder Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten einen Anreiz für Ärzte und zur Absicherung der Versorgungslage bieten. Andere Kommunen im Main-Kinzig-Kreis sind diesen Weg schon gegangen.
Auf Anregung des Seniorenbeirats der Stadt Bruchköbel befasste sich die Stadtverwaltung erneut mit der Fragestellung bezüglich einer ungefährdeten Querung der Ortsdurchfahrt auf Höhe des AWO Sozialzentrums.
Das Thema einer sicheren Querung der stark befahrenen Hauptstraße ist nicht neu, wie die Vorsitzende der AWO Bruchköbel, Rita Hoffmann betont: Bereits seit mindestens 25 Jahren wird immer wieder versucht, hier im Bereich der Bushaltestelle eine optimale Lösung für die Senioren durchzusetzen.
Notwendig wird dies, da die einzige sichere Querungshilfe in Form einer Fußgängerampel ca. 150 Meter in östlicher Richtung vom Eingang des Altersheims entfernt liegt, für viele gehbehinderte, auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesene ältere Menschen einfach zu weit.
Trotz Unterstützung durch die Stadt Bruchköbel wurde dem Vorschlag zur Einrichtung einer Fußgängerampel oder eines Zebrastreifens an dieser Stelle von Seiten der zuständigen Abteilung von Hessen mobil mit Bezug auf eine zu geringe Frequenz nicht nachgekommen.
Die rein zahlenmäßige Erfassung der Menschen, die im Bereich des Altersheims die Hauptstraße queren, greift aber nach Meinung des Seniorenbeirats zu kurz, da viele Bewohner wegen des hohen Verkehrsaufkommens Angst vor dem Überqueren der Straße haben.
Allerdings wurde seitens der Stadt jetzt eine Verkehrsberuhigung in Form einer Tempo 30 – Zone zugesagt, eine der Bedingungen, unter denen die Installation eines Zebrastreifens gemäß den offiziellen Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen nicht notwendig ist.
Wir haben Hessen mobil leider wieder nicht von der von uns bevorzugten Lösung überzeugen können, aber auch die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h stellt schon eine Verbesserung der Verkehrssicherheit unserer Senioren im Bereich des AWO-Heims dar“ zeigt sich Margit Führes als Vorsitzende des Seniorenbeirats zumindest teilweise zufrieden mit der angekündigten Maßnahme.
Not macht erfinderisch – und veranlasst den Seniorenbeirat der Stadt Bruchköbel dazu, neue Wege in der Kommunikation zu gehen, da die regelmäßigen monatlichen Sitzungen und Bürgersprechstunden coronabedingt seit Dezember 2020 bis auf weiteres wieder abgesagt worden sind.
„Wir sind eine sehr engagierte und aktive Gruppe mit vielen Ideen und Anregungen und merken, wie wichtig ein regelmäßiger Austausch ist“, stellt die Vorsitzende des Seniorenbeirats Dr. Margit Fuehres fest, „und auch die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern, die wir durch die regelmäßigen Sprechstunden sicherstellen konnten, fehlt uns“.
Gemeinsam mit dem Seniorenbüro der Stadt finden ab Januar 2021 regelmäßige Videokonferenzen stattfinden, zu denen der stellvertretende Vorsitzende Dr. Matthias Herget die technischen Voraussetzungen liefert. Diese Videokonferenzen werden so lange stattfinden, bis man sich wieder in einem sicheren Rahmen persönlich treffen kann.
Und es wurde eine Zeitung (nicht nur) für die ältere Generation aus der Taufe gehoben: der "Bruchköbler Oldiebote", kurz BOB, wird als kostenloser Senioren-Infobrief in unregelmäßigen Abständen als Email und in Papierform erscheinen, um interessierte Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt über wichtige Themen aus dem Bereich der Seniorenarbeit zu informieren.
Wer "BOB" regelmäßig beziehen will, kann sich bei Frau Winkler als Ansprechpartnerin des Seniorenbüros (E-Mail: swinkler(at)bruchkoebel.de) schriftlich anmelden.
In Papierform liegt der Oldiebote im Bürgerbüro (Innerer Ring 1) und im JFS (Jugend-, Familien- und Sozialzentrum, Hauptstr. 26a) aus.
Der hessische Landtag ist das Landesparlament des Bundeslandes Hessen. Das gesetzgebende Organ hat seinen Platz im wunderschönen Stadtschloss, mitten im Herzen von Wiesbaden. An einem frühen Donnerstagvormittag im Oktober fuhr der Seniorenbeirat Bruchköbel zu einem Gesprächstermin mit Landtagsabgeordneten Christoph Degen. Wie ist der Landtag aufgebaut, wie verläuft eine Plenarsitzung und welchen Stellenwert hat die Seniorenarbeit in Wiesbaden?
Mit vielen Fragen im Gepäck betraten die Beiratsmitglieder schließlich das Landesparlament. Die Tagesordnung sah Folgendes vor: eine Präsentation über den Landtag, die Teilnahme an einer Plenarsitzung und anschließend eine Diskussionsrunde mit dem Abgeordneten Christoph Degen. Es versprach ein spannender und informativer Tag zu werden.
Nach einer Sicherheitskontrolle wurde der Seniorenbeirat vom Abgeordneten Degen begrüßt. Gleich im Anschluss hieß es einfach nur zuhören: In einer informativen Präsentation wurde ein Überblick über den Landtag gegeben. Von der Geschichte, dem Aufbau und der Arbeit des Landtags bis hin zu den aktuell gewählten Parteien und der Sitzverteilung wurde alles präsentiert. Es wurde auf interessante und eindrucksvolle Weise verdeutlicht, wie das politische System in Hessen und die dazugehörigen Entscheidungsprozesse funktionieren.
Mit neuem Wissen ging es danach zum nächsten Punkt auf der Liste, der Plenarsitzung. Voller Neugier und Spannung nahmen die Mitglieder des Seniorenbeirates ihren Platz auf der Zuschauertribüne des Plenarsaales ein und konnten eine Stunde lang den angeregten Debatten folgen. Dabei wurden viele unterschiedliche Eindrücke gesammelt: oft unterbrochene Redner, durch Applaus oder Zwischenrufe. Dazu kamen verschiedene Meinungen, die nicht bei jedem im Saal Zustimmung fanden, was offenkundig durch Unruhen gezeigt wurde. Fazit: nicht nur in Bruchköbel sind Politik und Demokratie nicht immer ganz einfach.
Die Zeit in der Plenarsitzung verging wie im Flug. Gerne hätte man länger den angeregten Diskussionen gefolgt, doch der letzte Punkt der Tagesordnung stand an. Der Seniorenbeirat durfte seine Fragen an Landtagsabgeordneten Christoph Degen stellen, von allgemeinen bis zu kritischen Fragen war alles dabei. Alle Fragen wurden von Herrn Degen beantwortet, auch die nicht so angenehmen, und die Beiratsmitglieder bekamen dabei einen guten, hautnahen und echten Eindruck von der Arbeit des Abgeordneten.
Nach einer Stunde ging ein interessanter, lehrreicher Tag zu Ende. Ein Tag voller Debatten und Unstimmigkeiten endete mit einer einstimmigen Meinung: Der Besuch im hessischen Landtag war ein voller Erfolg, denn der Seniorenbeirat wurde gut informiert und nahm viele neue Eindrücke mit zurück nach Bruchköbel.
Digitalisierung ist ein Schlagwort, dessen Bedeutung in der Corona-Zeit immer größer geworden ist. So kam auch der Achte Altenbericht der Bundesregierung gerade rechtzeitig, um auf die Bedürfnisse der Senioren beim Thema „Digitalisierung“ aufmerksam zu machen. Doch was bedeutet „Digitalisierung“ eigentlich?
Digitalisierung verbindet man zunächst mit dem Thema Internet, aber damit ist nur ein kleiner Teil des Themas abgedeckt. Digitalisierung kann und soll uns Senioren helfen, bei Themen wie Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Pflege, und sie hat damit auch Auswirkungen auf unsere soziale Integration. Hilfsmittel wie Haushaltsroboter, Sensoren zur Aufzeichnung von Vitaldaten, Notrufsysteme, Online-Bestellungen, Assistenzsysteme in Fahrzeugen sind dabei nur als Beispiele zu nennen. Aber vor Allem die Möglichkeiten bei der sozialen Integration werden durch neue digitalisierte Kommunikationsmöglichkeiten verbessert: Verwaltungen, Dienstleitungsunternehmen, aber auch Vereine kommen in der heutigen Zeit ohne digitale Hilfsmittel nicht mehr aus.
Auch der Seniorenbeirat in Bruchköbel hat einen kleinen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht und hält seine Sitzungen teilweise per Video. Und nach anfänglicher Skepsis funktioniert das erstaunlich gut – mit der einen oder anderen Ausnahme. Aber wir werden auf Dauer nicht umhinkommen, uns immer mehr um dieses Thema zu kümmern. Dazu gehören sicherlich auch Schulungen, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, die man immer beim Beginn von „Neuem“ hat. Letztendlich kann Digitalisierung aber jedem von uns helfen, allerdings benötigt sie Akzeptanz und eine ausreichende Infrastruktur, und das bedeutet nicht zuletzt auch, dass sie Geld und Zeit kostet.
In der letzten Sitzung des Seniorenbeirats der Stadt Bruchköbel, vor Corona, informierte Herr Diplom-Ingenieur Frank Rollmann vom Tiefbauamt der Stadt anhand einer Präsentation über den Zustand der Gehwege in Bruchköbel.
Insgesamt 100 km Straßen und deren meist beidseitigen Gehwege sind in einem Straßenkataster erfasst und je nach Baujahr, Zustand, Befestigung und Nutzung nach Schulnoten bewertet, wobei sich das Alter seit den 60er Jahren recht gleichmäßig verteilt, sieht man von einer Zunahme in den 70er Jahren ab.
Dabei sind 41 % der Gehwege als sehr gut, 25 % als gut, 20 % als befriedigend, 13 % als ausreichend und nur 1 % als nicht ausreichend eingestuft. Der Zustand der Gehwege wird also zu 2/3 als gut oder sehr gut bezeichnet und nur 1% als mangelhaft eingeordnet.
Eine grundhafte Erneuerung von Gehwegen beinhaltet eine ausreichende Breite, geeignete Querungsstellen oder Querungshilfen, Randabsenkungen und die Erreichbarkeit für den ÖPNV. Eine Breite von 2,5 m wird als optimal angesehen, lässt sich jedoch durch Engstellen oder Treppen wie in der Hauptstraße und in der Hanauer Straße nicht immer einhalten. Der Aufforderung von Herrn Rollmann, Örtlichkeiten zu finden, wo Handlungsbedarf besteht, kam der Seniorenbeirat im Nachgang gerne nach und besichtigte die Situation an der Hauptstraße auf Höhe der Bushaltestelle „Altenheim“. Hier hatte es in den letzten Jahren immer wieder Nachfragen bezüglich eines Zebrastreifens gegeben.
Als nächste Möglichkeit einer Querungshilfe wurde die Lichtzeichenanlage Hauptstraße-Buchenweg identifiziert, sie befindet sich ca. 135 – 140 m von der Bushaltestelle und so auch vom Seniorenheim der AWO entfernt. Ihre Erreichbarkeit ist damit für gehbehinderte Personen, mit denen man gerade hier rechnen muss, mit zusätzlichen körperlichen Anstrengungen verbunden.
Gleichzeitig kann der weiterführende Fußweg ohne Verlängerung der Laufstrecke auch durch Verlegung der Querung erreicht werden. Der Seniorenbeirat regt daher den Ersatz der Ampelanlage durch z.B. einen Zebrastreifen direkt an der Bushaltestelle vor dem AWO-Sozialzentrum an, wodurch gleichzeitig die Kosten für die Unterhaltung der Ampel eingespart werden können.
In einer der letzten Sitzungen des Seniorenbeirats vor der Corona-Pause hatte der Seniorenbeirat Herrn Dipl.-Ing. Jörg Diemer vom Bauamt der Stadt Bruchköbel sowie den planenden Architekten für das neue Stadthaus eingeladen. Themen waren der Planungsstand für das Stadthaus und insbesondere die Zugänglichkeit für Senioren und die Raumsituation für die zukünftige Seniorenarbeit.
Anlass war die Sorge der Senioren, ob und wie das neue Gebäude für mobilitätseingeschränkte Menschen zugänglich sein wird, hat man doch jahrzehntelange schlechte Erfahrungen mit dem alten Rathaus hinter sich, so ist beispielsweise der mehrfach beschlossene und nie umgesetzte Aufzug in das Obergeschoß noch in Erinnerung.
Prof. Rüdiger Kramm vom Planungsbüro Kramm & Strigl aus Darmstadt stellt die wesentlichen Kernpunkte der Planung des Stadthauses unter dem Fokus der Zugänglichkeit dar: Alle Etagen werden durch einen Aufzug aus der Tiefgarage barrierefrei erschlossen, auch von der Straßenebene aus ist der Zugang ungehindert möglich.
Das Gebäude wird diesbezüglich allen modernen Standard und Vorschriften gerecht. Auch der Behindertenvertreter des Main-Kinzig-Kreises war eingebunden, was den Seniorenbeirat zusätzlich beruhigte. Beim Blick auf den zur Verfügung gestellten Plan kommen jedoch schnell Zweifel an der Raumsituation, insbesondere was den Ersatz des Seniorentreffs Mitte betrifft. Zwar sind im Obergeschoss verschiedene Sozialräume für eine multifunktionale Nutzung konzipiert, bezüglich der Räume z.B. für die Bürgerhilfe oder den Rentenberater ist noch keine endgültige Zuordnung getroffen.
Der große Saal kann in unterschiedlich große Bereiche abgetrennt werden und damit multifunktional genutzt werden, die maximale Kapazität für Veranstaltungen liegt bei 500 Personen. Der Seniorenbeirat zeigt sich beeindruckt von dem vorgestellten Konzept, vermisst aber Räume, die einen wirklichen Ersatz für den abgerissenen Treffpunkt Mitte darstellen. In der Diskussion wird der Wunsch geäußert, das Alte Rathaus zum Seniorentreff umzunutzen, wird doch hierfür noch nach einem Konzept gesucht: Es liegt zentral und verfügt über geeignete Räumlichkeiten. Nach Einbau eines Aufzugs kann es eine gute und sinnvolle Ergänzung der Funktionalität des Stadthauses werden.
Anhand verschiedener öffentlicher Quellen wurden vom Seniorenbeirat der Stadt Bruchköbel maßgebliche Kenndaten zum Stand und zum Wandel der demografischen Entwicklung in Bruchköbel zusammengetragen:
Mit einem aktuellen Durchschnittsalter von mehr als 46 Jahren und einem bis zum Jahr 2030 zu erwartenden Wert von mehr als 50 Jahren ist Bruchköbel älter als vergleichbare Kommunen im Main-Kinzig-Kreis.
Dabei ist zu beachten, dass sich die Erwartungen der Senioren an das Angebot der Kommune und die angebotenen Aktivitäten in Abhängigkeit vom Alter sehr unterscheiden.
Während die „jungen“ Senioren zwischen 60 und 70 Jahren noch sehr aktiv sind, muss im Alter über 80 Jahren mit zunehmender Pflegebedürftigkeit gerechnet werden. Die demografische Entwicklung führt künftig zu einer Zunahme speziell der „alten“ Senioren über 80 Jahren.
Der Anteil der über 60-Jährigen, die der Seniorenbeirat repräsentiert, steigt in den nächsten 10 Jahren bei nahezu gleichbleibender Anzahl aller Mitbürger von derzeit knapp 6.500 auf ca. 7.600 Personen.
Letztendlich dienen die ermittelten Daten dazu, in den Bereichen der Seniorenarbeit zukunftsorientierte Projekte zu verfolgen. Als solche wird sich der Seniorenbeirat folgenden Themen annehmen: